Schwäbisch Gmünd und der neue Tunnelname

Schwäbisch Gmünd bekommt einen neuen Tunnel und der braucht einen Namen. Die Stadt wollte sich die Vorteile von Crowdsourcing zunutze machen und nun kann jeder auf der Webseite der Stadt über die eingegangen Namensvorschläge abstimmen. Die Liste wurde „lediglich von pornographischen und offenkundig absurden Inhalten“ bereinigt. Ein Generalfeldmarschall aus der NS-Zeit schaffte es dennoch in die offizielle Vorschlagsliste.

Auch wenn die Liste der pornografischen Namen für den neuen Tunnel sicher einen gewissen Unterhaltungswert hätte, stehen nun also 83 verschiedene Namensvorschläge zur Auswahl. Neben etlichen unwitzigen Namen (z.B. „Nei-Naus-Tunnel“, „Wa-La-Gu-Tunnel (was lange währt wird endlich gut)“) gibt es auch einen Vorschlag, der – zumindest im Netz – sich breiter Unterstützung erfreuen kann: „Bud Spencer Tunnel“. Nachdem es bereits ein Facebook-Event gibt, berichtet nun auch SpiegelOnline darüber. Weitere Unterstützer sind also garantiert.

Nach welchen Kriterien die Auswahl bereinigt wurde, ist aber nicht ganz nachvollziehbar. Es sind nicht nur die unlustigen Vorschläge, sondern es ist vor allem der Vorschlag „Erwin-Rommel-Tunnel“, der einige Fragezeichen hinterlässt. Der Name eines deutschen Generalfeldmarschall aus der NS-Zeit in der Vorschlagsliste der Stadt dürfte für die meisten einen komischen Beigeschmack haben. Trotz Bereinigung der Liste hat die Stadt diesen Namen nicht gestrichen, sondern stellt ihn auf ihrer Webseite zur Abstimmung und verleiht ihm damit eine gewisse Legitimation.

Ich habe daher bei der Stadt nachgefragt wie es dazu kam, dass der Name auf die Liste kam, und wie die bisherige Resonanz auf diesen Vorschlag ist. Mal sehen, ob ich eine Antwort bekomme.

Der Sieger der Abstimmung wird übrigens nicht automatisch zum Namen des neuen Tunnels. Es handelt sich lediglich um ein Meinungsbild, abschließend entscheiden wird darüber der Gemeinderat. Die Chancen stehen also schlecht für „Bud Spencer Tunnel“, genauso wie für den „Erwin-Rommel-Tunnel“. Letzteren hätte man auch gar nicht erst zulassen müssen.