Kategorie: Netzfundstücke

Jon Stewart vs. Fox – Was dem deutschen Fernsehen fehlt

Jon Stewart in einer Fox-Talkshow – das macht deutlich, was der deutschen Fernsehlandschaft fehlt: Ein bekannter Comedian/Komiker/Kabarettist mit eigener Fernsehsendung, der eine eigene politische Meinung hat, sie deutlich artikuliert und sich auch mit seinen Gegner auseinandersetzt.

Jon Stewart geht mit seiner „Daily Show“ viermal die Woche auf Sendung. Der bekennender Demokrat nimmt sich die Tagespolitik vor und arbeitet sich daran ab. Dabei verschont er niemanden von seinen präzisen Angriffen. So sind immer wieder verschiedene Sendungen von Fox, dem Haussender der Republikaner, Vorlagen für Stewart. Die wollten den Spieß umdrehen und luden ihn zu sich in die Sendungen ein. So ganz ging der Plan aber wohl nicht auf, denn Jon Stewart konnte die Angriffe parieren und selbst austeilen.


Jon Stewart und Bill O’Reilly


Jon Stewart bei Chris Wallace

Und hierzulande? Stefan Raab ist unpolitisch, Oliver Welke mit der heute show hat keine klare politische Linie und driftet zu sehr ins Klamaukige ab, die Kabarettisten wie Volker Pispers und Hagen Rether ziehen durchs Land und bespielen die großen und kleinen Bühnen der Republik oder die Dritten Programme der Öffentlich-Rechtlichen.

Es fehlt also einerseits am Personal für eine solche Sendung, aber vermutlich auch der entsprechende Fernsehsender. Aber wer weiß, vielleicht gibt es das auch hier irgendwann. Bis dahin schauen wir eben in die USA.

Schwäbisch Gmünd und der neue Tunnelname

Schwäbisch Gmünd bekommt einen neuen Tunnel und der braucht einen Namen. Die Stadt wollte sich die Vorteile von Crowdsourcing zunutze machen und nun kann jeder auf der Webseite der Stadt über die eingegangen Namensvorschläge abstimmen. Die Liste wurde „lediglich von pornographischen und offenkundig absurden Inhalten“ bereinigt. Ein Generalfeldmarschall aus der NS-Zeit schaffte es dennoch in die offizielle Vorschlagsliste.

Auch wenn die Liste der pornografischen Namen für den neuen Tunnel sicher einen gewissen Unterhaltungswert hätte, stehen nun also 83 verschiedene Namensvorschläge zur Auswahl. Neben etlichen unwitzigen Namen (z.B. „Nei-Naus-Tunnel“, „Wa-La-Gu-Tunnel (was lange währt wird endlich gut)“) gibt es auch einen Vorschlag, der – zumindest im Netz – sich breiter Unterstützung erfreuen kann: „Bud Spencer Tunnel“. Nachdem es bereits ein Facebook-Event gibt, berichtet nun auch SpiegelOnline darüber. Weitere Unterstützer sind also garantiert.

Nach welchen Kriterien die Auswahl bereinigt wurde, ist aber nicht ganz nachvollziehbar. Es sind nicht nur die unlustigen Vorschläge, sondern es ist vor allem der Vorschlag „Erwin-Rommel-Tunnel“, der einige Fragezeichen hinterlässt. Der Name eines deutschen Generalfeldmarschall aus der NS-Zeit in der Vorschlagsliste der Stadt dürfte für die meisten einen komischen Beigeschmack haben. Trotz Bereinigung der Liste hat die Stadt diesen Namen nicht gestrichen, sondern stellt ihn auf ihrer Webseite zur Abstimmung und verleiht ihm damit eine gewisse Legitimation.

Ich habe daher bei der Stadt nachgefragt wie es dazu kam, dass der Name auf die Liste kam, und wie die bisherige Resonanz auf diesen Vorschlag ist. Mal sehen, ob ich eine Antwort bekomme.

Der Sieger der Abstimmung wird übrigens nicht automatisch zum Namen des neuen Tunnels. Es handelt sich lediglich um ein Meinungsbild, abschließend entscheiden wird darüber der Gemeinderat. Die Chancen stehen also schlecht für „Bud Spencer Tunnel“, genauso wie für den „Erwin-Rommel-Tunnel“. Letzteren hätte man auch gar nicht erst zulassen müssen.

Der WWF – Schein und Wirklichkeit

Gestern Abend sendete die ARD eine sehr interessante Dokumentation über den WWF. Diese lässt die NGO in einem etwas anderen Licht erscheinen, als die Werbebotschaften bisher immer suggerierten. Kooperationen mit Großkonzernen, Billigung von Regenwaldrodung für Palmölplantagen und Einsatz für Gentechnik – so ganz passt das nicht zu dem Image des Umweltverbandes.

Der WWF hat zu den Vorwürfen mittlerweile Stellung genommen.

Update: Die Dokumentation ist nun auch in der ARD-Mediathek

Die Formel für den perfekten Händedruck

Die Formel für den perfekten Händedruck ist PH = √{(e^2+ve^2)(d^2)+(cg+dr)^2+π{(4<s>2)(4<p>2)}^2+(vi+t+te)^2+{(4<c>2)(4<du>2)}^2}  Bildquelle: ©iStockphoto.com/webphotographeer

Das ist sie, die Formel für den perfekten Händedruck. „Errechnet“ wurde sie vom britischen Psychologe Geoffrey Beattie im Auftrag von Chevrolet UK. Die wollten damit ihre Mitarbeiter im Umgang mit Kunden schulen. Eigentlich ja eine gute Sache, zumal die Formel auch noch ganz einfach ist:

  • (e) ist der Augenkontakt von 1 für keinen bis 5 für direkten Augenkontakt
  • (ve) ist die verbale Äußerung von 1 für total unangebracht bis 5 für total angebracht
  • (d) ist das sogenannte Duchenne-Lächeln, das als das wahre menschliche Lachen gilt. Dabei werden nicht nur die Mundwinkel mittels der mimischen Muskulatur nach oben gezogen, sondern auch die Augen sind beteiligt und in den äußeren Winkeln zeigen sich die typischen kleinen Fältchen. 1 für ein falsches Lächeln und 5 für ein echtes Duchenne-Lächeln.
  • (cg) steht für die Vollständigkeit des Händedrucks an sich von 1 für sehr unvollständig bis 5 für vollständig
  • (dr) ist die Nässe der Hand von 1 für feucht bis 5 für trocken
  • (s) ist die Stärke von 1 für schwach bis 5 für stark
  • (p) ist die Position der Hand von 1 für nah am eigenen Körper bis 5 für nah am Körper des anderen
  • (vi) ist die Energie von 1 für zu niedrig/zu hoch bis 5 für in der Mitte
  • (t) ist die Temperatur der Hand von 1 für zu warm/zu kalt bis 5 für in der Mitte
  • (te) ist die Oberflächenstruktur der Hände von 1 für zu rau/zu sanft bis 5 für in der Mitte
  • (c) ist die Kontrolle von 1 für niedrig bis 5 für hoch
  • (du) ist die Dauer von 1 für kurz bis 5 für lang

Ist doch einleuchtend, oder?!

Gesammelte Videos [2]

Und hier mal wieder einige der Videos, die mir in den vergangenen Tagen aufgefallen sind.

SO kann man natürlich auch einen Bus anhalten, wenn man denn grad das entsprechende Accessoire zur Hand hat:

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Videosammlung [1]

Das Internet ist voll mit Filmen. Jeden Tag kommen neue dazu. Zum Teil sind sie lustig, zum Teil nachdenklich und manchmal einfach nur schön. Weder möchte ich dieses Blog mit Videos überfluten, noch möchte komplett auf das Posten einer Auswahl verzichten. Daher habe ich mich entschlossen zukünftig mehrere Videos zu einem Beitrag zusammenfassen. Viel Spaß!weiterlesen

Mal wieder eine „super“ Werbung der Junge Union

Die Junge Union versucht immer wieder neue Mitglieder zu werben. Die Betonung liegt auf „versucht“. Denn die Werbung ist meistens schei hat nur eine mäßige sehr geringe Überzeugungskraft.

Nun war mal wieder die Junge Union Bayern an der Reihe. Mit einem Dornrösschen-Spot samt Blaskapelle sollen „Macher gesucht“ werden. Ob die, auf diesem Wege Gesuchten, tatsächlich in die Junge Union eintreten, darf zumindest stark in Zweifel gezogen werden.

Aber vielleicht bin ich auch einfach nicht die Zielgruppe, die sich mit zweideutigen Anspielungen („Jetzt blos I Dir an Marsch!“) in eine politische Partei locken lässt. Wenn die Inhalte nicht überzeugen, müssen halt andere Mittel her!

Georg Schramm beim Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 2011

Als Georg Schramm am 30. April beim Kleinkunstpreis Baden-Württemberg den Ehrenpreis erhielt, nahm er kein Blatt vor den Mund und polterte bissig gegen die versammelten CDU-Mitglieder. Die fanden das natürlich nicht ganz so witzig und pöbelten was das Zeug hielt. Bei der Badischen Zeitung gibts die ganze Geschichte. Nun ist seine Rede – zwar nur der Ton, aber immerhin – nun online: