Kategorie: Freiburg

Visualisierung des neuen SC-Stadions in Freiburg

Der Freiburger Gemeinderat diskutiert zur Zeit über ein neues Stadion für den SC Freiburg. Am nächsten Dienstag fällt der Grundsatzbeschluss. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen dann am 1. Februar 2015 in einem Bürgerentscheid über das Projekt abstimmen.

Seinen Platz wird das neue Stadion zwischen dem Flugplatz und den momentan noch unbebauten Flächen der Universität finden. Um einen Eindruck zu bekommen, wie sich das neue Stadion in die Umgebung einfügen wird, hat die Stadtverwaltung eine Visualisierung erstellen lassen.

Auch wenn die Architektur des Stadions und der angrenzenden Unigebäude noch unklar ist, so bietet die Grafik dennoch einen Eindruck von der zukünftigen Bebauung.

Visualisierung des neuen SC-Stadions
So fügt sich das neue SC-Stadion in die Umgebung ein

Dieser Standort ist der beste Platz für ein neues Stadion des SC-Freiburgs!

Verbot von reinen Frauenlisten in Baden-Württemberg geplant

Zugegeben, der Titel ist etwas reißerisch. Die Grünen in Baden-Württemberg wollen nicht wirklich Frauenlisten verbieten, aber darauf läuft ihr Vorschlag zur Änderung des baden-württembergischen Kommunalwahlgesetzes hinaus.

Dieses soll dahingehend geändert werden, dass nur noch paritätisch besetzte Wahllisten bei der Kommunalwahl antreten dürfen. Abwechselnd sollen Frauen und Männer die Listen besetzen, mit dem Ziel einen größeren Frauenanteil in den baden-württembergischen Gemeinderäten und Kreistagen zu erreichen. Momentan liegt der bei durchschnittlich 22% bzw. 16%.

Gestern legte die Grüne Landtagsfraktion dazu ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten vor. Dieses kommt zu dem Schluss, eine Regelung zur paritätische Besetzung der Wahllisten sei zulässig und schlägt folgende Gesetzesformulierung vor:

„Es kandidieren jeweils zur Hälfte Männer und Frauen. Die Liste ist abwechselnd mit Frauen und Männern zu besetzen, wobei der erste Platz mit einer Frau oder einem Mann besetzt werden kann. Ausnahmsweise dürfen auch die den Frauen vorbehaltenen Listenplätze mit Männern besetzt werden, wenn sich nicht genügend Kandidatinnen zur Wahl stellen bzw. die den Männern vorbehaltenen Listenplätze mit Frauen besetzt werden, falls sich nicht genügend Kandidaten zur Wahl stellen.“

Eine solche Regelung führt aber zu einem unerwünschten Nebeneffekt: Sie verbietet reine Frauenlisten!

Bei der letzten Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2009 sind laut Wikipedia 34 Frauenlisten bei Gemeinderatswahlen und eine Frauenliste bei der Kreistagswahl angetreten. Eine dieser reinen Frauenlisten ist die Freiburger Liste „Unabhängigen Frauen Freiburg“, die seit der Kommunalwahl 1994 bei jeder Kommunalwahl jeweils einen Sitz im Freiburger Gemeinderat errang. Sollte es nun tatsächlich zu der geplanten Änderung des Kommunalwahlgesetzes kommen, dürften diese Listen in ihrer bisherigen Form Geschichte sein. Die Frauenlisten müssten bei der nächsten Kommunalwahl ihre Wahlliste dann zur Hälfte mit Männern besetzen!

Eine Ausnahme von der Verpflichtung zur paritätischen Besetzung ist nur zulässig, wenn sich nicht genug Kandidaten finden. Dazu muss aber glaubhaft versichert, dass ernsthaft nach entsprechenden Kandidaten gesucht wurde. Eine reine Frauenliste, die nur Frauen aufstellen will, dürfte es aber sehr schwer haben, diesen Nachweis zu erbringen, da sie ja gerade gar keine Männer auf der eigenen Liste haben möchte und es daher gar nicht in ihrem Interesse ist, Kandidaten zu finden. Wenn es Ziel der Suche ist, niemanden zu finden, kann eine ernsthafte Kandidatensuche aber nicht glaubhaft versichert werden – außer man führt die gesamte Regelung ad absurdum.

Diese Maßnahme, die eigentlich mehr Frauen in die Kommunalpolitik bringen soll, könnte sich also teilweise zum Bumerang entwickeln, indem dadurch Frauenlisten verhindert werden.

[Update: Die Grüne Landtagsfraktion hat via Twitter entsprechende Nacharbeiten angekündigt.]

Antwort der Uniklinik Freiburg zur Vertraulichkeit bei der Blutspende

Die Uniklinik Freiburg hat mir heute auf meinen Blogbeitrag vom 24. Oktober „Vertraulichkeit ist nichts für die Uniklinik Freiburg!“ geantwortet. Demnach wurden alle Mitarbeiter auf die Einhaltung der ärztlichen Schweigepflicht explizit hingewiesen, medizinische Fragen dürfen nicht in der Öffentlichkeit besprochen werden.

„Sehr geehrter Herr Vaulont,

über die Pressestelle des Universitätsklinikums haben wir erfahren, dass Sie sich in Ihrem Internet-Blog kritisch zu Abläufen in der Blutspende geäußert haben. Sie führen in Ihrem Blog an, medizinische Belange der Blutspender seien so besprochen worden, dass auch unbeteiligte Personen von diesen Kenntnis bekämen.

Wir waren bestürzt zu hören, dass es in der Blutspende offensichtlich zu inakzeptablen Verletzungen der ärztlichen Schweigepflicht gekommen ist. Die Einhaltung der Schweigepflicht ist in unserer Einrichtung wie im gesamten Universitätsklinikum für alle Mitarbeiter verpflichtend vorgeschrieben und deren Einhaltung sollte daher eine Selbstverständlichkeit sein.

Ihren Beitrag haben wir daher zum Anlass genommen, die Abläufe in unserer Einrichtung zu überprüfen. In diesem Rahmen wurden sämtliche Mitarbeiter explizit auf diesen Punkt hingewiesen und die entsprechende Sensibilität angemahnt. Entsprechend wurde klar kommuniziert, dass medizinische Fragen ausschließlich im Arztzimmer oder in einem geschützten Bereich besprochen werden dürfen. Auch wurde klargestellt, dass Verstöße gegen die Schweigepflicht disziplinarische Konsequenzen nach sich ziehen können.

Wir hoffen, durch diese Maßnahmen Ihr Vertrauen wiedererlangen zu können und Sie wieder als Blutspender begrüßen zu dürfen.

Mal sehen, ob sich bei meinem nächsten Besuch tatsächlich etwas geändert hat.

Günther Oettinger: Westlich von Paris gibt es nur Kühe und den Atlantik

Wenn Günther Oettinger in Freiburg redet, gibt er bekanntlich seine nicht immer ganz korrekte Sicht auf die Dinge zum Besten. Nun hat er seiner Freiburger These eine weitere hinzugefügt. Diesmal war er zu einer Diskussion mit Boris Palmer über Stuttgart 21 in Freiburg zu Gast und erklärte, warum der Pariser Bahnhof Gare de l’Est ein Kopfbahnhof ist:

„Sie sagen, alle seien Kopfbahnhöfe. Stimmt doch gar nicht! Strasbourg – Durchgangsbahnhof. Karlsruhe – Durchgangsbahnhof.  – Es stimmt, Paris ist ein Kopfbahnhof. Gare de l’Est. Warum? Weil es westlich von Paris keine Menschen mehr gibt, sondern nur Kühe und Atlantik.

[Update] Vertraulichkeit ist nichts für die Uniklinik Freiburg!

Vertraulichkeit einer BlutspendeIch habe neulich Claudia kennen gelernt. Sie hat braune Haare, ist momentan gesund, 1,72m groß und wiegt 60kg. So ganz sicher ist sie sich bei ihrem Gewicht nicht, es können auch 2kg weniger sein. – Sie heißt nicht wirklich Claudia, aber ich nenne sie jetzt einfach mal so.

In Situationen, in denen sie aufgeregt ist, neigt sie zu einem hohen Puls. Als ich sie kennenlerne, ist ihr Ruhepuls 123. Das doch deutlich höher als normal. Ihr Hämoglobinwert ist üblicherweise bei knapp über 14, ausnahmsweise ist er jetzt bei 15,8. Krankheiten hat sie keine, sie nimmt aber Jodtabletten. Das liege in der Familie. Im Sommer war sie für mehrere Wochen in Peru unterwegs. In Malariagebieten war sie aber nicht. Ein Tropenarzt hat ihr vor der Reise die gefährdeten Gebiete gezeigt, die hat sie alle gemieden.

Eigentlich haben wir uns nicht richtig kennen gelernt. Also sie mich nicht. Nur ich sie. So ein bisschen halt. Aber immerhin. Vermutlich weiß sie auch nicht, was ich alles über sie weiß. Sie war einfach nur zur gleichen Zeit wie ich am gleichen Ort. Blutspenden in der Uniklinik Freiburg. Wer etwas über andere Menschen erfahren möchte, ist dort genau richtig!

weiterlesen

„Die Grünen sind keine Gutmenschen“ – sagt die Freiburger CDU

Die Freiburger CDU schmerzt der Machtverlust. Noch vor einigen Jahren war sie in Bund und Land vertreten und war auf kommunaler Ebene die stärkste Kraft. In den letzten Jahren wandelte sich das Lage aber dramatisch. Es gibt keinen CDU-Bundestagsabgeordneten aus Freiburg, im Gemeinderat haben sie mittlerweile zwei Sitze weniger als die Grünen, bei der Oberbürgermeisterwahl im letzten Jahr stellten sie erst gar keinen Kandidaten mehr auf. Der aktuelle Tiefpunkt wurde aber mit der Landtagswahl erreicht. Die Grünen bekamen in Freiburg 42% der Stimmen und damit fast genauso viel wie CDU und SPD zusammen. Beide Freiburger Direktmandate gingen erstmals an die Grünen – die Freiburger CDU ist damit auch nicht mehr auf Landesebene vertreten.

weiterlesen

Drucker und Computer streiken immer in letzter Minute

Das ist ja mal eine interessante Aufforderung. Ob diese Behauptung statistisch untermauert ist? Ansonsten würde doch kein Jurist so etwas behaupten:

BITTE DRUCKEN SIE IHRE HAUSARBEITEN EIN BIS ZWEI TAGE VOR ABGABE AUS! Drucker und Computer streiken immer in letzter Minute. Verlängerungen der Abgabefrist wegen kaputten oder abgestürzten Druckern und Computern werden nicht gewährt.

BZonline schließt zweite Lücke

Gestern Abend hat die BZ reagiert und auch die zweite Lücke geschlossen. Diese war in der Veranstaltungssuchfunktion im Bereich Freizeit. Dort ließ sich durch das Feld des optionalen Suchbegriffs Code einschleusen.

Sicherheitslücke bei der BZonline

Um diese Lücke auszunutzen, muss nicht der Link zu der Freizeit-Seite vom Opfer aufgerufen werden, sondern der direkte Link zu dem Suchergebnis. Dank der Linkverkürzer wie beispielsweise tinyurl.com ist die Verschleierung eines solchen durchaus langen Links sehr einfach möglich.

Facebookdiskussion über die Nachricht

Diese wurde in mindestens einem Fall auch ausgenutzt. Ein verkürzter Link machte am Abend des 19. Aprils unter einigen Abiturienten die Runde.

Diese hatten an diesem Tag das Englischabitur geschrieben. In einer angeblichen Meldung auf BZonline teilte das Kultusministerium Baden-Württemberg mit, dass leider das Englischabitur wiederholt werden müsse, da die Aufgaben zuvor bei einem Einbruch in einer Schule abhanden gekommen seien. Tatsächlich war kurz vor dem Abitur der Tresor einer Schule aufgebrochen worden und die Abituraufgaben für Geschichte und Gemeinschaftskunde mussten ausgetauscht werden.

Zwar dauerte es nicht lange bis der „Scherz“ aufgeklärt wurde, er zeigte jedoch die Möglichkeiten dieser Lücke, die nun geschlossen wurde.

Die Badische Zeitung und die Sicherheitslücke (Update)

Da wird monatelang nicht auf den Hinweis einer Sicherheitslücke reagiert, nachdem ich sie veröffentlichte, ist innerhalb von wenigen Stunden möglich was vorher monatelang nicht ging: Die Lücke wird geschlossen. Der Redaktionsleiter der Onlineredaktion meldet sich in den Kommentaren und bittet zukünftige „vergleichbare Konfliktherde“ über ein Kontaktformular direkt an die Onlineredaktion zu melden. Freundlicherweise verlinkt er es auch gleich. Über die Webseite ist es nämlich sehr einfach zu finden. Man gelangt über „Kontakt“ zu „BZ E-Paper & Online“, dort auf „badische-zeitung.de“ und dann auf die erste Frage „Wohin kann ich mich bei weiteren Fragen wenden?“ und schon ist man bei dem gewünschten Formular gelandet. Einfacher geht es kaum.

Schuld an dem monatelangen Schweigen war also die interne Organisation. Ein Hinweis auf eine Sicherheitslücke wird nicht an die dafür zuständigen weitergeleitet. Das ist zwar alles andere als sinnvoll, kann aber passieren. Direkt am Mittwoch kam ich daher der Bitte von Herrn Hofmann nach und schickte der Onlineredaktion eine Mail über das Formular und wies sie auf eine weitere Sicherheitslücke hin. Umgehend bekam ich auch eine automatische Bestätigungsmail, über den Empfang meiner Nachricht. Und seitdem hörte ich nichts. Weder meldete sich jemand noch wurde die Lücke geschlossen.

Auch bei dieser ist es möglich Code in die Seite einzuschleusen. Zwar nicht ganz so komfortabel wie bei der Kommentarfunktion, aber es geht. Und sie wurde mindestens einmal bereits ausgenutzt. Zwar nur zum Spaß und ohne, dass ein ernster Schaden hervorgerufen worden wäre, aber sie wurde ausgenutzt.

Ich weiß nicht woran es diesmal liegt. Eigentlich sollte die Mail jetzt ja bei der richtigen Stelle gelandet sein. So aufwendig ist die Behebung der Lücke auch nicht. Zur Not müsste halt die entsprechende Funktion bis auf Weiteres abgeschaltet werden.

Vielleicht muss ich auch erst die Lücke veröffentlichen, bevor die Badische Zeitung wieder aktiv wird.

Update: Mittlerweile wurde reagiert und mir mitgeteilt, dass sich die Techniker darum kümmern und das Problem bis heute beheben werden. Mal sehen. Bisher ist nichts passiert. (Stand: 3.11. 13: 21 Uhr)